Verhüllung
Oktober 2021 - Februar 2022

Als Menschen maskieren wir uns täglich auf irgendeine Weise. Manchmal zeigen wir uns selbst ganz ehrlich: durch bestimmte Hüllen, die wir anlegen, werden wir zu einem authentischeren Selbst. Andere Verpackungen verhüllen uns und machen uns zu einer anderen Person. Durch manche passen wir besser rein in die Gesellschaft. Das kann gut tun. Manchmal müssen wir dafür kämpfen, unsichtbar zu sein. Die Fotografien gehen diesen Gedanken und Fragen nach. Denn warum wollen wir immer alles sehen, was versteckt ist? Woher kommt dieser Drang, Unsichtbares sichtbar zu machen? Ist es Neugier? Was passiert mit den Betrachtenden, wenn sie Teile des Bildes nicht sehen? Welche Fragen wirft es auf, welche Gefühle? Und was ist eigentlich das „ganze Bild“? Können wir je den kompletten Kontext verstehen, ohne da gewesen zu sein? Verstecke, oder zeige ich mich? Die Auseinandersetzung mit dem Thema wird plötzlich persönlich. Was geschieht, wenn ich mir der Gesundheit meines Körpers immer ziemlich sicher war und es plötzlich nicht mehr bin? Ebene über Ebene legt sich Unwissenheit auf diesen Körper. Und gleichzeitig: grelle Sichtbarkeit, keine Hüllen mehr, keine Geheimnisse - Krankenhaus, diagnostische Behandlungen und klare Fakten liegen in einem Chaos aus Angst und Hoffnung. Es ist ein Spiel zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit.
(selbst)
Februar 2022 - Juli 2023
»(selbst)« untersucht in Form von digitalen Collagen aus alten und neuen Selbstportraits das Gefühl des Identitätsverlusts. Die Arbeit baut auf der vorangegangen Fotoserie »Verhüllungen« auf und zeigt, wie mein Selbstbild nach der Diagnose mit einer chronischen Krankheit verloren geht. Sie macht etwas Ungreifbares sichtbar: nämlich den Verlust einer Lebensvorstellung, einer Identität, einer Zukunft. Durch eine multimediale Performance wird dieses Ungreifbare auf meinen Körper projeziert und kehrt somit zu seinem Ursprung zurück.

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